Die Neurologie ist einer der größten medizinisch-therapeutischen Fachbereiche. Sie befasst sich vor allem mit Erkrankungen des Zentralnervensystems, also des Gehirns und des Rückenmarks, aber auch mit Verletzungen des peripheren Nervensystems, zu dem auch die Muskulatur und deren Verbindungen gehören. Patienten mit neurologischen Beeinträchtigungen erfahren vielfältige Einschränkungen ihrer Handlungsfähigkeit in allen Lebensbereichen.
Das Gehirn ist in der Lage, auch nach größeren Schädigungen in bestimmten Regionen wieder Nervenverbindungen aufzubauen. Deshalb ist es wichtig, genau diese Bereiche zu trainieren und zu fördern um den Betroffenen zu größtmöglicher Selbstständigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe zu verhelfen. Verloren gegangene Fähigkeiten werden mit Hilfe des Therapeuten neu erlernt und gefestigt.
Durch den Verlust ihrer Fähigkeiten sind die Betroffenen mehr oder minder schwer belastet. Nicht nur eventuelle Schmerzen beeinträchtigen den Patienten, sondern ganz besonders das Bewusstsein, alltägliche Dinge nicht mehr selbst erledigen zu können und auf Hilfe angewiesen zu sein. Unter Umständen kann das zu Depressionen oder totalem Rückzug führen. Auf jeden Fall zieht eine solche Krankheit psychische, physische und soziale Belastungen nach sich.
Die Hauptaufgabe der Ergotherapie in der Neurologie ist, Menschen mit neurologischen Einschränkungen bei der Durchführung von für sie bedeutungsvollen Tätigkeiten in den Lebensbereichen Selbstversorgung, Beruf und Freizeit/Erholung zu stärken und die verlorenen Fähigkeiten wieder zu erlernen, beziehungsweise die Verbliebenen zu verbessern, damit der Betroffene seine Selbstständigkeit so weit wie möglich wiedererlangt und erhält. Ebenso sie in der Auswahl geeigneter Hilfsmittel zu beraten und bei Veränderungen im häuslichen und beruflichen Umfeld zu unterstützen.
Der ergotherapeutischen Behandlung geht eine umfassende ergotherapeutische Diagnostik voraus, die für den Patienten bedeutungsvollen Handlungsprobleme und deren Stellenwert für die selbstständige Alltagsbewältigung und Teilhabe erhebt. Dann werden erreichbare individuelle Ziele festgelegt. Um diese Ziele zu erreichen, bietet die Ergotherapie in der Neurologie verschiedene Behandlungstechniken (z.B. Spiegeltherapie, Bobath, Perfetti, Affolter) an, die sich alle an den Kompetenzen der Patienten orientiert. Neben Wahrnehmungsschulungen und funktionellen Behandlungen werden auch Entspannungstechniken angewandt. Das gezielte Trainieren von Alltagsaktivitäten nimmt einen großen Raum in der Ergotherapie in der Neurologie ein. |
Speziell Dinge aus dem täglichen Leben ( z.B. Körperpflege, An—und Auskleiden, Hausarbeit) werden eingeübt und gefestigt. In vielen Fällen müssen hierfür zunächst einzelne Körperfunktionen optimiert und in komplexere Aktivitäten integriert werden. In der Regel werden Alltagshandlungen jedoch selbst zum Therapiemedium.
In jedem Therapiekonzept steht der Mensch ganzheitlich im Mittelpunkt.Nach seinen Bedürfnissen und Können wird die Therapie geplant und durchgeführt.
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Alle Informationen zu diesem Bereich finden Sie in unserem PDF: Aufgaben der Ergotherapie in der Neurologie